Kurzbericht der ILE-Sitzung am 12.12.2023
Die ILE-Sitzung fand im Gemeinde-/Pfarrsaal der Gemeinde Brennberg statt.
Im öffentlichen Teil der Sitzung wurde das Klimaschutzkonzept, das vom eigens dafür angestellten Klimaschutzmanager Adrian Brieden in den letzten eineinhalb Jahren erstellt wurde, erstmals öffentlich vorgestellt.
Hierzu legte Adrian Brieden im Detail den Aufbau, den zurückliegenden Projektablauf, sowie im Einzelnen die Bestandsanalysen der Strom-, Wärme-, Verkehrs- und Co2-Bilanzen dar. Überführt man die ermittelten Energieverbräuche mithilfe von Emissionsfaktoren in eine CO2-Bilanz für die ILE Vorderer Bayerischer Wald, so ergibt sich ein CO2-Ausstoß von 178.000 Tonnen im Jahr 2020, so Brieden. Pro Kopf bedeutet dies einen CO2-Ausstoß von 6,3 Tonnen pro Jahr, was unter dem deutschen Mittelwert von rund 9,0 Tonnen pro Kopf und Jahr liegt. Daraus ergeben sich Potentiale und Szenarien. Beim sogenannten „Klima-Szenario“ könnte der CO2-Ausstoß um 95 % reduziert werden. Dies sei zu erreichen, wenn alle im Konzept aufgeführten Potenziale ausgeschöpft würden. Beim „Mindest-Szenario“ könnte der CO2-Ausstoß auf 1,4 Tonnen/Jahr/Person reduziert werden, was einer Reduzierung von 80 % entspricht, allerdings knapp hinter den Bundeszielen liegt. Mit einem Ausbau von Balkon-PV-Anlagen könnten aber hier noch 104 bis 105 % bilanzielle Deckung erreicht werden.
Als besonders wichtig stellte Brieden aber die Verstetigung der Ziele und Umsetzung der Maßnahmen heraus. „Damit beginnt die eigentliche Arbeit erst! Die Umsetzung des Konzeptes ist zur Zielerreichung essentiell.“ Ein notwendiges Controlling, eine jährliche Bewertung der Maßnahmen und Anpassung des Maßnahmenkatalogs gehören nicht nur nach seiner Meinung ebenso dazu, wie die Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch nach Meinung der anwesenden Kommunen.
Mit ihrem klimapolitischen Leitbild aus dem Sommer 2023 setzte sich die ILE Vorderer Bayerischer Wald durchaus ambitionierte Ziele. Doch gerade die beiden Potentialanalysen zeigen bei kontinuierlicher Umsetzung der Maßnahmen Potentiale von 100 bis 150 % Einsparung auf. Neben einer umfangreichen Faktenlage, die im Konzept beleuchtet wird, stehen darin auch 80 Maßnahmenblätter, mit denen der Klimaschutzmanager gerne in den kommenden Jahren die ILE-Region zum Ziel der Klimaneutralität führen möchte. Das Klimaschutzkonzept wurde in Brennberg einstimmig abgesegnet und beschlossen.
Im Rahmen der ILE-Sitzung informierte Regionalmanagerin Martina Kulzer kurz über das bundesweite Förderprogramm „Aller.Land“, wofür sich die ILE Vorderer Bayersicher Wald kurzfristig mit der Projektidee „BauKulturLandschaft Vorderer Bayerischer Wald“ noch bewarb und mit insgesamt 93 Regionen bundesweit ausgewählt wurde. Aller.Land ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie und richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache Regionen in ganz Deutschland. Über einen Zeitraum von sechs Jahren sollen sich dort längerfristige und beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickeln. In der ersten Phase gibt es hierfür 40.000 Euro an Fördermittel ohne Kofinanzierung. In einer zweiten Förderphase, wofür man sich erneut qualifizieren muss, sind bis zu 1,5 Millionen Euro mit 10 % Kofinanzierung in Aussicht gestellt.
ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink berichtete vom Abschluss des Regionalbudgets 2023. Die Fördermittel von 79.661 Euro vom ALE sind eingetroffen und werden aktuell mit dem Anteil der ILE Vorderer Bayerischer Wald in Höhe von 8.851,22 Euro an die 13 Projektträger ausbezahlt. 2023 wurden somit 186.485 Euro in der Region investiert. Insgesamt beläuft sich der Invest-Betrag in den letzten drei Jahren durch das Regionalbudget auf 594.000 Euro. Zudem stellte die Mitarbeiterin die neue Wanderkarte vor, die überarbeitet und in einer Auflage von 5000 Stück gedruckt wurde. Auch die Gemeinde Wiesenfelden beteiligte sich wieder an dem Projekt.
Adrian Brieden informierte, dass derzeit der Antrag für die gemeinsame Wärmeplanung so wie geplant aufgrund der Haushaltssperre nicht eingereicht werden kann. Zudem warb er für die Infoveranstaltung in Falkenstein am 16. Januar mit der Windkümmerin Elena Gehlich.
Es folgte der nichtöffentliche Teil der Zweckverbandssitzung.